Literweise nachhaltig? 

Weltwechsel am 12. November 2018 im Landkombinat:

Unserer Frage, ob die Mostereitechnik, die vor einigen Jahren gemeinschaftlich entwickelt und gebaut wurde, einen Beitrag zu einer wachstumsunabhängigen Gesellschaft beitragen kann, sind einige Interessierte gefolgt. So haben wir es geschafft einen Erfahrungsaustausch zwischen den „Saft- cracks“, Streuobstnetzwerker*innen und Lösungssuchenden für lokale Saftproduktion in Gang zu setzen.

Einen Ansatz, sich der Frage zu nähern, brachte Andrea Vetter vom Konzeptwerk Neue Ökonomie mit nach Gatschow. Ihre Matrix zu konvivialer Technik erläutert beispielsweise die Wirkung von Technik auf die Beziehung von und zwischen Menschen, die natürlichen Lebensgrundlagen und gesellschaftliche Parameter, wie Zugänglichkeit und Anpassungsfähigkeit.

Die Saftstraße sei eine Lösung zwischen industrieller Mosterei und handwerklichem Saftpressen mit Showcharakter. Sie ermögliche Menschen, Teil eines Produktionsprozesses zu werden, der ernsthafte Selbstversorgung mit sich bringt. Drei neue Gruppen waren vertreten, die aus den Erfahrungen der bestehenden Saftstrassen profitieren konnten und sich für den Aufbau einer Saftstraße in ihrem Dorf oder ihre Gemeinschaft begeistern. Das hat uns mit Freude und Zuversicht auf die Weiterentwicklung der Saftstraße blicken lassen. Denn deutlich wurde auch der große Aufwand, den das Saftpressen mit „low-tec“ und „low-budget“ in Gemeinschaft bedeutet. Diskutiert wurde in dem Zusammenhang, ob eine kompliziertere Fertigung, eine einfachere Bedienung der Technik ermöglicht und so langfristig ohne „Verschleiß an Menschen“ funktionieren kann. Es kam der Wunsch nach einer regionalen Saft-community auf, in der Menschen ihr Wissen teilen und technische Entwicklungen so ihren Weg finden können.

Richtig rund wurde der Workshop- Tag mit der Ausstellung des Streuobstnetzwerk MV, die eben an den kostbaren Rohstoff für die Saftstraßen erinnert und die Verantwortung für die vielen alten Streuobstbestände und das alte Wissen um die Sortenvielfalt deutlich werden lies. Na klar, am Ende des Tages wurde gemeinsam gepresst, und es floss ein letztes Mal in dieser Saison der goldene Saft aus dem Hahn.

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für das Teilen Eurer Erfahrungen und natürlich für die finanzielle Unterstützung durch:

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